North of the known [2024] - Colorado, Wyoming, Montana, Idaho, Nevada, Utah, Arizona, New Mexico

  • Der Fuhrpark wurde bei allen Vermietern während Corona eingedampft. Früher hat man bei Hertz in fast jedem Dorf ein anderes Auto bekommen.


    Aber die „guten“ Zeiten sind nicht nur in den USA vorbei. Die Devise lautet: Maximaler Preis und wenn es gut läuft maximal gleicher Service!


    Darin sind wir auch hier inzwischen Weltmeister. Ruf mal irgendwo an, wenn Du ein Problem hast! Happy Warteschleife…

  • Was für ein Ritt..... :huh:


  • Teile des inneren Wadenmuskels gerissen, aber da geht noch einiges, da man diesen Muskel kaum bis wenig braucht 😏

    Morgen geht’s nach Durango und dann fangen wir wieder an, die Natur zu erobern. Auto fahren funktionierte noch in der South Unit.


    Also, keine Sorge, es geht weiter!

  • Na dann dürfen wir ja weiter gespannt sein :)

    Und wie hast du Hertz eigentlich den Platten erklärt? Und warum genau konnte man damit nicht in eine Werkstatt fahren, sondern musste das komplette Auto tauschen?

  • Samstag, 28.09.2024

    Nachdem wir das Auto wieder "aufgefüllt" haben, geht es um 8.45 Uhr los. Wir verlassen Page auf der AZ 98 nach Südosten. Der kleine Antelope Creek sorgt für Großstadtfeeling und irgendwie erinnert es auch an Freigang im Gefängnis. So schön die Gegend hier ist, es ist inzwischen der Wahnsinn. Mehrere Großparkplätze dienen als Sammelpunkt für die Canyon Tours. Hunderte von Leuten sitzen unter Zeltplanen, um auf Ihre Tour zu warten. Die Sonne knallt unerbittlich auf das Geschehen. Ballermann of Arizona, nur, dass es keinen Alkohol gibt. Wie Vieh werden die Menschen, die an der Reihe sind, durch Gatter geschleust. Wir sind uns jetzt schon sicher, dass wir hierher nicht mehr fahren, aber es redet sich leicht, wenn man schon zigmal da war.


    Derweilen ist die 98er eine wahre Scenic Road. Obwohl die baufälligen Wohnmobile nicht besser geworden sind, genießen wir tolle Felslandschaften und Ziele links und rechts der Straße, die vermutlich kaum frequentiert sind. Beispiel gefällig? Eggshell Arch(link is external). Die White Mesa kommt in Sicht. Ihre rot und weiß gezeichneten Felsenwände und isolierten Hoodoos, die teilweise sehr nah an der Straße stehen, erzeugen South-West-Feeling pur. Die White Mesa beherbergt auch so manchen Schatz, z.B. den White Mesa Arch(link is external).


    Auch auf der US 160 erfreuen wir uns an den Formationen und Strukturen und selbst an den Sanddünen, die das Land hier bereithält. Vorbei am Monument Valley, den Baby Rocks und Four Corner landen wir kurz in New Mexico, dann in Colorado. Wir verlieren eine Stunde! Nach Cortez mit seiner netten Old Town beginnen die Rockies und herrlich Farben der Aspen und Sträucher an den Hängen begleiten uns auf den letzten Meilen nach Durango.


    Anfahrt Durango


    Wir sind im Best Western nahe des Bahnhofs der "Durango and Silverton Narrow Gauge Railroad" untergebracht. Es ist schön wieder hier zu sein. Ein Spaziergang endet jedoch abrupt im Diamond Bell Saloon des Strater Hotels. Man muss die Chance nutzen, wenn es an der Bar "The Official" zwei Sitzplätze gibt. Es ist herrlich! Das Abendessen im Seasons of Durango war dann sehr gut.


    Diamond Bell Saloon Strater Hotel


    Die Tötung einer Kakerlake, die hinter den Koffern die Wand hochkletterte, war die einzige Straftat für heute. Die anschließende Durchsuchung, sowohl des Zimmers, als auch aller Koffer, brachte Gott sei Dank keine weiteren Tiersichtungen.

  • Ein nobler Zug. :thumbup:


    Wie reagieren die, wenn du erzählst, dass du auf einer ungeteerten Strasse warst...?

    Ich bitte um Nachsicht, dass ich auf dieses Thema nicht weiter eingehen werde. Der Reisebericht steht im Mittelpunkt.

  • Sonntag, 29.09.2024

    Das Frühstück war ok, aber im überdachten Innenhof neben dem Indoor Pool war die Luft unangenehm feucht und nachdem im Frühstücksraum auch kein Fenster ist, war es alles andere als gemütlich.


    Nach 2,5 Tagen Wanderpause habe ich mich mit der Thematik noch einmal theoretisch beschäftigt. Die Aussagen sind, dass der innere Wadenmuskel für den Gang kaum benötigt wird, da zunächst einmal der Schollenmuskel die Bewegung, zumindest in der Ebene, unterstützt. Ich merke auch in der Praxis, dass mit einem Druckverband und gerader Strecke keine Schmerzen zu spüren sind und das wollen wir nun mal mit einer Steigung ausprobieren.

    Der Elbert Trail ist geplant und er soll es auch werden. Nach 24 Meilen auf der US 550 nach oben, sind wir am Trailhead. Viehwagen versperren den Parkplatz und stehen am Rand der Straße, aber wir finden ein Plätzchen, das auch auf Nachfrage beim ""Sattelschlepperchef" in Ordnung ist. Aber was ist hier überhaupt los. Mehrere Menschen, es waren Viehtreiber, stehen am Gatter und schauen und warten. Die Frage, ob der Trail gesperrt ist, wird verneint. Jedoch kommen rund 200 Rinder den Trail herunter und das wird noch Stunden dauern. Man solle sich halt ruhig verhalten und gut aufpassen. Ok, das war's!


    Wir sitzen wieder im Auto und genießen bei der Weiterfahrt nach oben die unglaubliche Landschaft. Berge und Felder von gelben Aspen prägen das wunderschöne Bild. Wir suchen nach einem Trailhead, der auch nicht so touristisch anmutet und werden in einer Tornante (Switchback or Hair Needle oder Kehre) fündig. Am West Lime Creek Trailhead parken wir an einer großzügigen Ausbuchtung. Wir sind inzwischen über 10.000 Fuß.


    Es geht schmerzfrei hinunter in den Creek und dann moderat bergauf. Vorbei an mehreren kleinen Wasserfällen verläuft der Trail nach oben. Ein neu erlernte Wandertechnik, ausstellen des Fußes, entspannt den verletzten Muskel und vermeidet den Schmerz. Es geht unerwartet gut voran. Wald und Feuchtgebiete bringen Abwechslung bzw. sind zu umgehen. Nach 2 Meilen öffnen sich die Blicke auf die umliegende Bergwelt. Schön, aber das wertvollste ist die Erkenntnis, dass moderate Wanderungen trotz Verletzung funktionieren.


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    Nach 2,9 Meilen sind wir am End of Trail, den ein kleiner Wasserfall signalisiert. Wir gehen noch ein Stück auf eine Lichtung zurück und machen Brotzeit. Auf dem Rückweg genießen wir wieder Sonne und Farben. Nach 5,8 Meilen sind wir zurück und glücklich, dass das Bein gehalten hat und der Ersatztrail schön war. Auf der Heimfahrt beginnt es zu regnen, aber in Durango war es trocken.


    Wir sind erneut im Strater Hotel auf ein Bier gelandet und auch das Abendessen gibt es im Hotel-eigenen Restaurant, dem Mahogany Grille. Essen und Rombauer waren gut. Wir stellen insgesamt fest, dass auch hier in Durango für gutes Essen eine Reservierung von großem Vorteil ist. Open table ist dein Freund.

  • Montag, 30.09.2024

    Bei kühlen Temperaturen fahren wir wieder die US 550 nach oben. Über den Coal Bank Pass, Silverton und den Red Mountain Pass schlagen wir uns durch eine unglaubliche Landschaft über die Rocky Mountains nach Norden.


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    Quray ist ein netter kleiner Westernort, der gleichzeitig die Berge zurücklässt. Wir verlassen den Umcomphagre National Forest und es geht flach am gleichnamigen River entlang bis zur US 50. Der folgen wir nach Osten in Richtung Montrose. Als wir 2016 hier entlanggefahren sind, um nach Colorado Springs zu kommen, haben wir uns die Dillon Pinnacles notiert. Und diesen Trail steuern wir an, um die Riesenhoodoos zu erkunden.


    5 Meilen bevor wir die Pinnacles erreichen, beginnt eine elend lange One-Lane-Road. Und als wir auf eine Brücke zum Parkplatz und Trailhead sehen können, ist alles voll mit Baustellenequipment. Wir machen noch in der Baustelle und verbotenerweise einen U-Turn und das Tagebuch stellt nüchtern fest: Nach 146 Meilen in 3,5 Stunden sind wir 70 Meilen umsonst gefahren. Wie kurzsichtig, - das war nicht umsonst, denn Benzin ist inzwischen auch in den USA nicht mehr für lau zu bekommen. So wird es aber leider auch nur ein Fahrtag.


    Dillon Pinnacles - Blue Mesa Reservoir [Curecanti National Recreation Area]


    Mit dieser Erkenntnis setzen wir uns in den Starbucks von Montrose. Der Zitronenkuchen war wenigstens gut.


    Wir erreichen das Tru Hotel nach 255 Meilen in 6,5 Stunden. Schön, in Grand Junction zu sein. Wir waren schon 7 Jahre nicht mehr in dieser herrlichen Hiker-Gegend. Zuerst ein Bier in der Brewery, ein kleiner Spaziergang und dann noch ein Bier in der Blue Moon Bar. Das Abendessen gibt es in der Winery und es war wie früher, - Essen und Wein gut, aber teuer.


    Unter unserem Zimmer, das im 4. Stock liegt, ist Party im Social House des Hotels. Dort sollte eigentlich um 10.30 Uhr geschlossen werden. Um 1 Uhr 20 war dann Schluss und an Schlaf zu denken.

  • Dienstag, 01.10.2024

    Die sehr freundliche Dame an der Rezeption meinte nur, dass es heute Nacht nicht besser sein wird, da die gleichen Gäste erneut eine Feier geplant haben. Wir bekommen ein neues Zimmer. Also nach dem Frühstück packen und Koffer an die Rezeption, sie werden dann ins neue Zimmer gebracht. Das hat dann auch geklappt.


    Um 9.15 Uhr fahren wir los. Zuerst überqueren wir auf der UT 340 (West Grand Ave.) den mächtigen Colorado River, dann geht es gleich nach links in die Monument Road. Wir fahren aber nicht ins Monument, sondern nehmen kurz darauf die D Road erneut nach links. Über die South Redlands Road erreichen wir die Little Park Road, der wir 6,7 Meilen folgen. Dann geht es nach rechts in den Parkplatz und zum Trailhead des Ribbon Trails.


    Wir wandern los und kommen gleich an einer wunderbar roten Butte vorbei, - es geht bergab. Der Trail ist anfangs etwas sandig, er führt durch einen kleinen Pinienwald. Dann öffnet sich eine Felsenplatte, absolut eben, talwärts hängend und so groß wie ein Fußballfeld. Am Ende dieser Platte treffen wir auf feuerrote Felsformationen, schön gezeichnet, jedoch mit einem kleinen Absatz, der nach unten zu überwinden ist. Unter dem Motto, was nach unten funktioniert, funktioniert auch nach oben, klettern bzw. rutschen wir runter. Der Absatz hat rund 1,5 Meter, aber an einer Stelle gibt es eine kleine Stufe, die sehr hilfreich ist. Wenn man alleine unterwegs ist, sollte man es aber doch gut überlegen, ob man hier wieder alleine rauf kommt.


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Anschließend führen erneut riesige Platten und Kanäle, die wie künstlich betoniert anmuten, nach unten. Der harte Untergrund wird nur dann unterbrochen, wenn man über kleine Ridges die Spalte wechselt. Aber keine Angst, der Trail ist in solchen Passagen gut erkennbar. Nachdem aber die Felsformationen so weitläufig sind, macht ein GPS Sinn.


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Schöne Felsformationen garantieren links und rechts des Weges eine abwechslungsreichen und schönen Hike. Zudem leuchten in der Ferne die Book Cliffs und davor liegt Grand Junction. Ein schönes Tal, das der Colorado gegraben hat. Das Gestein ist lange hell, fast weiß, aber je näher wir dem Ende des Trails kommen, so nach 2,5 Meilen, werden die Farben rot, lila und dunkelgrau. Schilder signalisieren das Ende des Weges, nach rechts geht es hinauf zur Little Park Road (ca. zum Mile Marker 9) und nach links beginnt der sogenannte Andy's Loop.


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Bewacht von einem Felsen, der wie ein Pinguin aussieht, machen wir hier an der Trailkreuzung Pause. Die war auch notwendig, denn nachdem wir knapp 3 Meilen nach unten gegangen sind, führt der Rückweg nun zurück in den Himmel. Die schwierige Stelle bei den roten Felsen macht uns dann doch mehr Probleme als gedacht. Gegenseitiges Ziehen und Schieben hilft aber. Das waren schöne und interessante 6 Meilen, für die wir dann doch 4 Stunden unterwegs waren.


    Jetzt sitzen wir in der Brewery und genießen ein Bier und ein Radler. Möglicherweise war es sogar zwei. Im Bin 707, einer modernen Foodbar, gab es dann ein wirklich gutes Abendessen.

  • Mittwoch, 02.10.2024

    Die Nacht war ruhig und erholsam. Wir fahren wieder in die Bangs Canyon Management Area, nur dass wir auf der Little Park Road bereits nach 5,3 Meilen den Blinker nach links setzen, um 0,2 Meilen direkt und ungeteert zum Bangs Canyon Trailhead zu kommen. Hier beginnt unsere nächste Wanderung in den Rough Canyon. Wir sind gespannt, ob der Fuß auch bei einem schwierigeren Hike hält.


    Der Rough Canyon Trail beginnt rechts am Parkplatz, also nicht an der Jeep Road, und führt 0,2 Meilen hinunter in den Canyon. Dann geht es nach links hinein in die kleine Schlucht. Anfangs sehr moderat, dann aber felsig und nach 0,7 Meilen der erste Dryfall, der "easy" nach links umgangen werden kann. Der Blick nach hinten zeigt oben an der Canyonwand ein Gesicht, das genau zu beobachten scheint, was sich im Rough Canyon abspielt.


    Rough Canyon Loop [Grand Junction]


    Und dann kommt der nächste Absatz zügig hinterher, und der ist rund 3 Meter hoch. Ein Trail ist nicht mehr sichtbar, Stein wohin man auch blickt. Wir gehen rechts hoch und die Wand entlang. Der Abstand nach unten steigt in die Höhe, aber mit Vorsicht gibt es kaum Gefahr in den Canyon abzustürzen. Riesige Boulder thronen unten im Creek und geben einen Vorgeschmack für den weiteren Verlauf.


    Rough Canyon Loop [Grand Junction]


    Rough Canyon Loop [Grand Junction]


    Es geht wieder hinunter und das Geläuf macht anschließend seinem Namen alle Ehre. Immer wieder müssen wir Boulder übersteigen, raue Felsformationen überwinden und Dryfalls umgehen. Manchmal verlieren wir bei diesen Aktionen trotz der Enge des Canyons den Trail. Aber aus kommt man nicht, gegebenenfalls ist ein kleiner Abstieg querfeldein notwendig. Der Fuß hält!


    Rough Canyon Loop [Grand Junction]


    Rough Canyon Loop [Grand Junction]


    Spannend und abenteuerlich, wir haben Spaß! Nach 2 Meilen weitet sich der Rough Canyon und wird wieder locker begehbar. Dann geht es, wie gestern, über eine glatte Felsenfläche und nach rund 2,3 Meilen führt ein Pfad nach links hoch zur Jeep Road. Diese Straße teilt sich öfter in einen leichteren oder schwierigeren Teil für Off-Roader. Und schon kommt uns ein junger Bursche mit seiner Freundin und seinem teilweise stark angeschlagenen Jeep entgegen.


    Ein cooler und sehr abwechslungsreicher Trail endet nach dreieinviertel Stunden für gut 4 Meilen. Die Entfernungsangaben auf Basis von GPS-Messungen sind bei engen Canyonwanderungen jedoch mit Vorsicht zu genießen. Aufgezeichnet haben wir rund 5 Meilen.


    Nachdem wir frohen Mutes sind, noch etwas Kondition und keine Schmerzen haben, beschließen wir einen weiteren Hike zum Liberty Gap. Es ist nicht weit bis zum Wildwoood Drive Trailhead. Und touristisch locker beginnt die Wanderung. Aber wir laufen auf die fast endlos nach oben strebenden Felsenwände zu, die den Ute Canyon einrahmen. Und nach 0,56 Meilen ist es dann soweit. Einem kleinen Creek folgt ein gewaltiger Aufstieg. Nach einer Meile kommen wir an eine Trailkreuzung. Links ginge es in einem Loop wieder zurück zum Trailhead, nach rechts weiter zum Liberty Gap.


    Liberty Gap [Colorado National Monument]


    Liberty Gap [Colorado National Monument]


    Obwohl wir inzwischen etwas leiden, packen wir es gen Liberty Gap an und es wird sich lohnen. Auf teilweise sehr schmalen Pfaden windet sich der Weg nach oben. Meter für Meter geht es entlang der Wand. Die Aussicht auf den Colorado und das Tal, in dem Grand Junction und Fruita liegen, ist grandios. Oben endet die Sicht in der Sonne, die ihre Strahlen über den Felswänden in die Gegend schickt und die ein oder andere Spitzen beleuchtet.


    Liberty Gap [Colorado National Monument]


    Liberty Gap [Colorado National Monument]


    Nach 1,67 harten Meilen sind wir am Ziel. Und die Blicke, die sich hier öffnen, toppen alles Bisherige. Weit unten liegt der gigantische und mächtige Ute Canyon der mitten ins Colorado National Monument hineinsticht. Hier oben thronen gelbe Butten und Felsformationen auf roten Bergen. Grüne Pinienbüsche zeugen davon, dass der Wind, der hier oben sicherlich manchmal über den Kamm pfeift, auch Erde angeweht hat. Es ist einfach schön hier!


    Liberty Gap [Colorado National Monument]


    Liberty Gap [Colorado National Monument]


    Es geht zurück. An der bereits passierten Trailkreuzung entscheiden wir uns für den längeren Weg. Neue Eindrücke und neue Felsstrukturen warten. Der Pfad führt dann über Lavafelsen ins Tal. So wurde aus der zweiten Tageswanderung noch ein herausfordernder, aber wunderschöner Hike. Die Mühe hat sich wahrlich gelohnt.


    Nach einem Bier in der Brewery sind wir zum Essen ins Bistro 317. Wir waren hier schon 2014, 2016 und 2017 und das Essen ist immer noch vom Feinsten. Es war das Beste dieses Urlaubs und der französische Besitzer hat uns nach einem netten Gespräch auch noch einen Port und Macarons spendiert. Perfekt!

  • Donnerstag, 03.10.2024

    Wir verlassen Grand Junction und stellen erneut fest, dass diese Stadt wohl die meisten Kreisverkehre in Colorado hat. Das hat schon viel mit Italien und Frankreich gemeinsam. Irgendwann sind wir auf der Interstate 70 und donnern nach Osten. Die Autobahn zieht sich am Colorado River entlang und zwängt sich zwischen den teilweise sehr mächtigen Bergen hindurch. Und je näher wir Denver kommen, um so dichter werden die allseits bekannten Skigebiete. Es fällt auf, dass immer mehr Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Vermutlich wird es in schönen und damit teuren Gebiete auch in den USA zu teuer.


    Und wieder klappt ein Hike nicht. Der Hanging Lake ist nicht erreichbar, da die Amis bei Baustellen oftmals die Ausfahrten gnadenlos sperren. Und die einzige Ausfahrt, die mit der Nummer 125, die zu diesem Trail führen würde, ist gesperrt. Wir drehen um und versuchen es von der Gegenrichtung aus, aber es gibt keine Verbindung.

    Ein Skiort jagt den anderen. Als wir an Vail vorbei sind, warten weitere 8 Meilen Baustelle. Es geht einspurig und dadurch natürlich sehr langsam voran. Bei Frisco verlassen wir die Interstate am Exit 201. Wir cruisen auf der Main Street durch den wunderschönen Ort, der aber auch ziemlich voll ist. Das Visitor Center sollte eine Wanderkarte der Region haben, die uns auch leichtere Wanderungen zeigen, als die, die wir geplant haben. Aber das Center wird gerade umgebaut und ist geschlossen.


    Wir versuchen unser Glück über die Dillon Dam Road zum Oro Grande Trailhead zu kommen, aber die direkte Road dorthin ist ebenfalls gesperrt. Über die Interstate und die Ausfahrt von Silverthorne/Dillon funktioniert es aber dann.


    Endlich Bewegung! Der Trail gibt den Blick auf den Dillon Lake und die Berge nur sehr, sehr spärlich frei. Nach 0,15 Meilen nehmen wir den Tenderfoot Mountain Trail 9509 nach rechts. Es geht im Aspenwald hinauf. Nachdem die Aspen bald das Zeitliche segnen und durch Nadelgehölz abgelöst werden, bleiben die Blicke eher an E-Mountain-Bikern und Motorrädern - ja, schon richtig gelesen - hängen. Beides trifft man hier in der Natur, um "Sport" zu treiben.


    Tenderfoot Mountain Trail [Dillon - Silverthorne]


    Tenderfoot Mountain Trail [Dillon - Silverthorne]


    Nach einer Meile bleiben wir auf dem 9509er und nach 1,7 Meilen endlich ein Weg, der raus aus dem Wald führt. Der Tenderfoot No. 76 geht auf ein freies Feld mit schöner Sicht auf das Dillon Reservoir und die umgebende Landschaft. Wir genießen kurz und treten dann den Rückweg an. So spannend waren die 3,55 Meilen der letzten 2 Stunden nicht.


    Tenderfoot Mountain Trail [Dillon - Silverthorne]


    Tenderfoot Mountain Trail [Dillon - Silverthorne]


    Das Hampton Inn hat schöne und große Zimmer. Wir blicken aus dem 4. Stock direkt auf den Damm. Es bleibt zu hoffen, dass er hält. Das Bier in der Dillon Brewery war gut und das Abendessen im Red Mountain Grill war es nicht.

  • Freitag, 04.10.2024

    Das Frühstück war in der Auswahl etwas karg, aber ansonsten o.k.. Um 9.10 Uhr scheint die Sonne, es hat 7 Grad Celsius im Tal. Über Frisco fahren wir die Colorado 9 nach Breckenridge und dann geht es bergauf am Blue River entlang. Nach 23 Meilen sind wir am riesigen Parkplatz des Hoosier Passes. Der gleichnamige Trailhead gehört uns, der Continental Divide und noch ein paar anderen Hikern.


    Hoosier Pass Loop [Arapaho National Forest]


    Wir folgen einem Trail nach Nordwesten durch den Wald, der nach 0,15 Meilen auf die Dirtroad N0 trifft. Die Straße geht nach oben, die Steigung ist Spaziergang-tauglich. Links unten liegt das Montgomery Reservoir, ein ziemlich großer Stausee, der wohl aus den umliegenden, mächtigen Gipfeln des Mount Democrat, Mc Namee Peak, Wheeler Mountain und des North Star Mountain mit Wasser gespeist wird. Ja, die Aussicht auf die umliegende Bergwelt ist hervorragend. Teilweise liegt bereits Schnee.


    Hoosier Pass Loop [Arapaho National Forest]


    Hoosier Pass Loop [Arapaho National Forest]


    An einer Trailkreuzung und direkt an der Wasserscheide wechseln wir nach 1,35 Meilen die Richtung zurück nach Südosten. Wir folgen der Divide auf einen kleinen Gipfel auf 3.710 Metern. Von dort aus bietet sich ein 360-Grad-Rundblick von den genannten Bergen im Nordwesten bis zur Beaver Ridge und den umgebenden Gipfeln im Südosten, die fast an die 4.000 Meter Höhe reichen.


    Hoosier Pass Loop [Arapaho National Forest]


    Hoosier Pass Loop [Arapaho National Forest]


    Dann geht es sandig und ziemlich steil zurück an den Einstieg zur Dirtroad. Zurück durch den Wald sind wir nach insgesamt 2,61 Meilen wieder am Auto. Das waren gute Aussichten!


    Monika hat einen passenden zweiten Hike gefunden. Wir fahren ein Stück der CO 9 zurück zum Blue Lake Parkplatz, der schon aus allen Nähten platzt. Aber wir finden einen Platz ziemlich nahe des Quandary Trailheads, der unseren Start in die Mc Cullough Gulch ist.


    Mc Cullough Gulch [Arapaho National Forest]


    Mc Cullough Gulch [Arapaho National Forest]


    1,9 Meilen haben wir eine gute, breite Gravelroad unter den Füßen. Dann beginnt zwar der Gulch Trail 43, aber das ist noch nicht das Ende der breiten Fahrstraße. Alternativ könnte man sich hierher fahren lassen, denn parken ist überall an der Straße verboten. 2,2 Meilen sind es dann bis zum Start des White Falls Trails. Jetzt wird gewandert.


    Es geht nach links hoch und dann über eine Brücke. Der Trail wird zum Bergpfad mit kleinen und größeren Steinen und Wurzeln. Wir wandern durch Felsformationen, über saure Wiesen bis zu den Wasserfällen, die wir nach 3,35 Meilen in einer Stunde und 40 Minuten erreichen.


    Mc Cullough Gulch [Arapaho National Forest]


    Mc Cullough Gulch [Arapaho National Forest]


    Die Fälle sind lang, aber schmal, weit verzweigt und nicht mächtig. So wird der Blick auf sie oft durch die umliegende Vegetation versperrt. Aber schön sind sie, man kann direkt bis zum Wasser steigen, und sie laden zu einer genussvollen Pause ein. Wir genießen alleine, obwohl auf dem Trail einiges los war. Die Straße hat sich beim Rückweg noch gezogen, aber nach 6,6 Meilen und 3 Stunden und 15 Minuten sind wir wieder am Auto. Das war die letzte Wanderung in diesem Urlaub.


    Bier und Essen in der Brewery, - gut!



    Samstag, 05.10.2024

    Der Fuß zwickt und es macht Sinn, sich einen weiteren Hike zu ersparen. Also lassen wir den Tag geruhsam angehen, ruhig vorübergehen und gemütlich zu Ende gehen. Wir brechen nach dem Frühstück zu zwei Dorfbesichtigungen bei schönstem Wetter auf.


    Das erste Dorf ist Frisco. Wir hatten bei der Ankunft gute Eindrücke, die wir jetzt vertiefen wollen. So spazieren wir entlang der Main Street bis zur Marina. Große Segelboote im Trockendock sieht man auch nicht immer in einem Bergdorf. Dort drehen wir eine Runde am Ufer entlang. Nett ist es hier und die zwei Meilen gehen ist zwar etwas langweilig, aber die Eindrücke von Frisco nehmen wir gerne mit.


    Frisco [Colorado]


    Frisco [Colorado]


    Auf zum bekannten Skiort Breckenridge. Ja, es hat (leider) schon was von Aspen, ist jedoch nicht so dekadent, also übersättigt. Die Leute kaufen in netten Geschäften ein, zeigen aber nicht durch hochhalten der Kreditkarte, was uns in Aspen unglaublicherweise passiert ist, dass sie etwas Geld geerbt haben. Gut, es ist Samstag und es ist einiges los, aber schöne, stilgerechte Häuser und viele Möglichkeiten, sein Geld loszuwerden, sind vorhanden. Das Stadtbild, auch mit einem historischen Teil, kann sich sehen lassen.


    Breckenridge [Colorado]


    Breckenridge [Colorado]


    Wir hocken uns in den Starbucks von Breckenridge, trinken Kaffee oder was man hier so darunter versteht, und checken für morgen ein. It's time to go home. Nachdem der Tag noch nicht rum ist, fahren wir noch in das kleine Outlet von Silverthorne, das eigentlich der Dorfmittelpunkt ist. Aber man kann es getrost links liegen lassen.

    Auf dem Zimmer packen wir noch alle Wandersachen zusammen, laden das Auto voll und gehen dann in den Mountain Grill, in dem wir das letzte, durchaus gute Abendessen bekommen.



    Sonntag, 06.10.2024 und Montag 07.10.2024

    Zum Abschied fahren wir noch über den Dillon Damm, den wir die letzten zwei Tage nur vom Zimmer aus und nicht unter die Räder bekommen haben. Und dann begleitet uns die Interstate 70 weiter nach Osten. Bei schönstem Wetter genießen wir die letzte Strecke bis zum Denver International.


    Die Autorückgabe war problemlos, im Nachhinein wurde jedoch ein kleiner Betrag Toll abgebucht, was rund um Denver schnell passiert, wenn man nicht aufpasst und die zu bezahlende Schnellspur nimmt. Erfreulicherweise hat die Lufthansa schon drei Schalter geöffnet, nur bei der Sicherheitskontrolle war, wie üblich, die Hölle los. Irgendwann sitzen wir in der United Lounge im Terminal A. Die war schön und auch das Essensangebot war in Ordnung.


    Mit Tablette haben wir dann wunderbar im Flieger geschlafen. Die summenden Geräusche des A350 drangen erst kurz vor dem Frühstück an unser Ohr. Die Koffer ließen wieder etwas auf sich warten und dann kam der Krätschmer "just in time" und brachte uns zu unserem Auto.


    Das war ein Urlaub mit Höhen und Tiefen, manches klappte nicht, anderes erst auf das 2. oder 3. Mal. Insgesamt waren wir begeistert, insbesondere von den uns nicht so bekannten Staaten wir Wyoming, Idaho und Montana. Trotzdem fassen wir ins Auge, nächstes Jahr nach Jahrzehnten wieder einmal zu pausieren. Es ist alles furchtbar teuer geworden und selbst zu dieser Zeit, auch in "Nicht-National-Parks" viel zu viel los. Ob es das alles (noch) wert ist, bezweifeln wir momentan, was nach über 30 USA Reisen möglicherweise natürlich ist.


    Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

  • Danke Fritz.

    Mir hat's Spaß gemacht, Eure Tour nachzuerleben.

    Wir waren zur gleichen Zeit in der Gegend und sind uns evtl. (unwissend) übern Weg gelaufen.

    Waren oft fast allein unterwegs in der Landschaft und haben überlaufene Highlights so gut wie ausgeklammert.

    Vielleicht war es einfach nur Glück. ;)

    Klar sind die Kosten enteilt, aber uns ist es das weiterhin wert. Auch nach über 30 Trips (:peace:)

    Nächstes Jahr definitiv nicht, danach schauen wir mal ...

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