Glasklares Wasser, rote Felsen, rauschende Wasserfälle, wundersam geformte Auswaschungen, kein Mensch weit und breit - der Kanarra Creek bietet alles, was der Canyonfan begehrt. Leicht erreichbar bietet er sich als nettes Ausflugsziel ab St. George an und lässt sich prima mit einem Besuch des Kolob Canyon kombinieren, dem nördlichen Teil des Zion Nationalparks.
Wie kommt man hin? Einfach die Interstate 15 Richtung Cedar City an der Ausfahrt Kanarraville verlassen. In dem kleinen Ort ist ein Parkplatz am Trailhead "Kanarra Falls" ausgeschildert. Den scheint die Gemeinde ziemlich neu angelegt zu haben und verlangt 10 Dollar dafür. Andernfalls drohen gleich mehrere Schilder mit dem Abschlepp-Dienst. Wir wollen uns mal nicht lumpen lassen und hinterlegen das Geld. Mit diesen Dorfbewohnern weiß man ja nie. Wer das Geld nicht ausgeben will, aber dafür länger laufen mag, kann in der Ortsmitte parken.
Die Weiterfahrt wird durch dieses Tor versperrt:
Zunächst geht es auf der gesperrten Dirt Road an Wassertanks vorbei, dann ist bereits das erste Mal der Kanarra Creek zu queren. Das geht nicht ohne nasse Füße. Ist aber auch egal, denn in den nächsten Stunden werden wir noch unzählige Male ins eiskalte Wasser steigen.
Der Trail wird bald schmaler und folgt einfach dem Bach. Verlaufen kann man sich hier nicht, auch wenn der Pfad manchmal nur schwer zu erkennen ist. Im Zweifel muss man eben mal die Seite wechseln. Nach etwa einer halben Meile kommen wir in die Narrows, hoch aufragende Sandsteinwände, die nicht mehr als drei, vier Meter auseinander stehen und durch die der Kanarra Creek fließt. Der ist ab jetzt der Weg. Wir sind schwer beeindruckt von diesem Ort!
An einem wunderschönen Wasserfall helfen uns an einen Baumstamm geschlagene Holztritte weiter. Dahinter wird das Tal wieder breiter - aber nicht minder spektakulär. So einen tollen Canyon hätten wir hier nicht erwartet. Eine Wasseramsel schaut uns interessiert beim Überklettern der Hindernisse zu.
Schließlich kommen wir an die nächste Engstelle. Hier geht das Wasser bis übers Knie, dazu sind die Felsen sehr rutschig. Conny schafft es noch über die erste knifflige Passage, kurz darauf folgt allerdings ein weiterer, größerer Wasserfall, den man früher wohl mit Hilfe eines Baumstamms und eines Seils durchsteigen konnte. Beides ist allerdings verschwunden, also ist für uns hier Ende.
Der Rückweg ist dann überraschend schnell absolviert. Auf dem Weg canyonaufwärts haben wir wohl sehr viel Zeit mit Staunen und Fotografieren verbracht. Nun sind wir nach etwa 45 Minuten zurück am Auto und wechseln in trockene Schuhe. Insgesamt haben wir drei Stunden am und im Kanarra Creek verbracht. Es hat sich gelohnt.
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