Grubenfahrt

  • Hut ab Otto!!!! :thumbup: :thumbup: :thumbup: habe mir das Video angesehen und muss sagen die Tour ist was für Hartgesottene......Respekt für deinen Einsatz!!!

  • Wer generell Interesse am Bergbau, etc. hat, aber die Anstrengung wie in der Zeche Wittekind scheut, kann auch das Besucherbergwerk Ramsbeck im Sauerland besuchen. Es ist gar nicht so weit weg von Diemelsee. Allerdings wurde dort Erz und keine Kohle gefördert!


    Link zu meinem Bericht vom Besucherbergwerk Ramsbeck

  • Ein paar Eindrücke aus dem Besucherbergwerk der Zeche Nachtigall bei einem Besuch vor ein paar Jahren.
    Eigentlich ist es eher ein Besucherstollen und dieser ist problemlos zu begehen; man bekommt auch nur einen Helm zu seiner Sicherheit. Bücken muss man sich nur, um in die eigentlichen Abbaustollen hineinzuschauen.


    Infos für einen Besuch



    Der Einstieg ist unbeschwerlich.


    Dunkel ist es schon.




    Die Heilige Barbara - Schutzpatronin der Bergleute.



    Rettungsbahre - wurde bei uns nicht benötigt.



    Auch hier war das Kohleflöz nicht wirklich dick.



    Blicke in Abbaustollen




    Hiermit wurde die Kohle und Abraum transportiert.



    Ein leichtes Vergnügen, um mal einen kleinen Eindruck zum Bergbau zu gewinnen.

  • Am 21. Dezember 2018 endet die Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Deutschland.
    Danach schließt auch die letzte Zeche im Ruhrgebiet und die Anlagen werden "zurückgefahren" und laufen danach bis auf eine gewisse Höhe voll Wasser. Pumpen müssen dann für alle Zeiten dafür sorgen, dass das Wasser nicht noch höher steigt - die sogenannten Ewigkeitskosten.


    Wer wirklich wissen will, wie die Arbeit des "Kumpels" war, wird eigentlich keine Gelegenheit mehr dazu haben. Ab und an (wie zur Extraschicht) werden noch Tickets für eine Grubenfahrt als Besucher verlost. Aber das endet und es wird definitiv keinen Schaubetrieb für Besucher nach Schließung der Zechen geben. Die Kosten dafür wären zu hoch!



    Der Ankerpunkt der Route Industriekultur in Witten - die Zeche Nachtigall - hat dafür gesorgt, dass man jetzt und auch in den nächsten Jahren zumindest einen kleinen Eindruck bekommt, wie die Arbeit des Bergmanns mal war.


    Dabei fährt man nicht in die Tiefe von über 1200 m, sondern geht in einen alten Stollen, der für die Besucher gesichert wurde. Schmutz und Nässe sind garantiert und Enge und Dunkelheit werden einem auf alle Fälle nahe gebracht. Aber wenn man nicht sehr ängstlich ist oder unter Beklemmung bzw. Platzangst leidet, ist dies für viele Menschen machbar. Ein wenig sportlich sollte man aber sein und behindertengerecht ist das Ganze nicht.




    Die Veranstaltung nennt sich "Hauerschicht" - dazu ein paar Informationen:


    Hauerschicht - Grubenfahrt auf Zeche Nachtigall, LWL-Industriemuseum
    Hier werden auch Termine für einzelne Personen veröffentlicht!





    Die Veranstaltungen sind gefragt und oft schnell ausgebucht!
    Ich hatte mich vor einigen Wochen um ein Ticket bemüht und war überrascht, wie viele Termine schon ausverkauft waren. Aber man hat mir versichert, diese Veranstaltung wird es auch über da Jahr 2018 hinaus geben! Auch will man auf der Homepage immer mal wieder neue Termine für dieses Jahr veröffentliche. Durch das terminierte Ende des Bergbaus wollen wohl viele zumindest noch einen kleinen Eindruck erhalten.



    Zunächst ein paar Bilder von der Zeche Nachtigall. Auch außerhalb der "Hauerschicht" ist ein Besuch durchaus lohnenswert.



    Im Infocenter ist eine kleine Ausstellung.



    Die Ringofenanlage - der Bergbau in der Tiefe endete auf Zeche Nachtigall schon 1892, danach wurden aber noch Steine/Ziegel gebrannt. Und man förderte später (in den Nachkriegsjahren) noch Kohle(nreste) aus den Stollen...



    Kohlenschiff



    Eisenbahnanlage



    "Kleinzechen" - Kohlenabbau eimerweise.









    Die Hauerschicht begann bei Kaffee und anderen Getränken im blauen Salonwagen mit einem Vortrag und einem kleinen Film zum Themas Bergbau.


    Danach bekam unsere Gruppe im Maschinenhaus eine Vorführung der Dampffördermaschine, die aber mittlerweile mit einem Generator betrieben wird.






    Der Schacht Hercules ging bis zu 450 m in die Tiefe, aber schon 1892 war hier mit der Schachtanlage Schluss.


    Jetzt steht das Wasser im Schacht bis auf etwa 4 m Höhe.




    In der Kaue wurden wir mit Jacke, Helm und Lampenanlage eingedeckt. Man sollte strapazierfähige Kleidung und feste Schuhe anziehen; man macht sich schon ein wenig dreckig.




    Eingang zum Nachtigallstollen. Diesen "Besucherstollen" gibt es schon seit ein paar mehr Jahren.



    Immer wieder wurde von unserem Führer Erklärungen zu dem gegeben, was man sah und erlebte.



    Nach kurzer Zeit sind wir abgebogen in den Dünkelbergstollen, den man vor ein paar Jahren wieder entdeckt und für Besucher gesichert hat. Der Stollen ist gegen Anfang des 20. Jahrhundert gebaut worden, um Reste der Steinkohle aus dem Berg zu holen und war danach teilweise verschüttet. Hier bekommt man schon einen kleinen Eindruck, wie schwer die Arbeit des Bergmanns war. Enge, Dunkelheit und Nässe sind einem dann nah.




    Auch wenn die Sicherung des Stollen erst ein paar Jahre alt ist, die Korrosion breitet sich rasant aus und man muss ständig Teile ersetzen.





    Wo man aufrecht stehen konnte, gab es weitere Erklärungen.



    In diesem Seitenstollen wurde die Kohle abgebaut, jetzt ist es ein "Alter Mann" und wieder verschüttet.



    Am Ende des Dünkelbergstollens kam die schwierigste Passage; hier muss jeder Besucher hoch (oder zurück gehen). Ich fand es nicht schwierig.



    Danach kamen wir wieder ins Freie.



    Man war in einem Steinbruch und nach kurzem Spaziergang am Hintereingang des Nachtigallstollens - gegenüber der Seite, wo wir rein gegangen waren.
    Da bin ich vor Jahren schon mal drin gewesen.




    Im diesem Teil kann man sogar mal aufrecht gehen. Aber man muss ständig aufpassen; gut dass jeder einen Helm trug.




    Die Heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergleute.



    Ein Rest von Steinkohle in der Wand.



    Wir sind noch in einen Seitenstollen hinein, wo man sehen konnte, wie der Bergmann dort Kohle abbauen musste - im Liegen und Kriechen.





    Dort wurde mal das elektrische Licht aus gemacht und auch das von unseren Helmlampen. Nur eine kleine Öllampe spendete Licht, mehr hatte der Bergmann früher auch nicht.



    Nach 2 Stunden war die Führung im Stollen vorbei und wir wieder an der Sonne.



    Uns hat die Führung sehr gut gefallen!
    Natürlich kann man es nicht mit dem vergleichen, was ich vor Jahren unter Tage in 1200 m Tiefe bei meiner Grubefahrt in Bottrop erlebt habe.


    Aber die ganze Veranstaltung war sehr interessant und kurzweilig, was auch an unserem Tourführer lag, dem Herrn Nolte. Er macht diese Führungen schon seit einigen Jahren und das mit Erfolg!


    Wer sich für das Thema interessiert, wird nicht enttäuscht werden. Empfehlenswert!



    Gegen eine kleine Spende bin ich auch wieder an frische Kohle gekommen. :zwinker:

  • Letzte Zeche schließt
    Das wehmütige Ende für einen Teil deutscher Geschichte


    Link mit Bildern




    Ich habe in meinem Leben zweimal erleben dürfen, wie es untertage aussieht und sich anfühlt. Die Erfahrung war einzigartig und ich möchte sie nicht missen.


    Wer nie dort unten war, wird dies auch nie mehr machen können. Ob das schade ist, muss jeder für sich entscheiden. Aber ein wichtiges Kapitel der deutschen Industrie/Geschichte geht zuende.

  • Heute hat das letzte Bergwerk in Deutschland offiziell geschlossen und der deutsche Steinkohlenbergbau ist beendet.
    Nun ist eine Grubenfahrt nicht mehr möglich – zumindest wirklich.
    Aber online gibt es für alle noch eine virtuelle Möglichkeit – geschaffen vom WDR:

    Zitat

    Ende 2018 schließen Nordrhein-Westfalens letzte Steinkohle-Bergwerke. Eine Ära, die das Land ökonomisch und gesellschaftlich geprägt hat, geht zu Ende. Auch nachdem die letzte Zeche geschlossen sein wird, kannst du die eindrucksvolle Welt unter Tage mit eigenen Augen erleben: in unserem Virtuellen Bergwerk.


    Link




    Glückauf!

  • ja der Pott ist nicht mehr das was er mal war ;(;(


    Guter Link Otto (:danke:)

    :cwb: :wice: :cwb:


    Bei Stammtischtreffen
    1994 Florida, 1995 Florida, 1996 Nevada, 1998 Südstaaten, 1999 Key West, 2002 Boston und Umgebung, 2010 Westen von Kanada, 2011 Westen von Kanada, 2018/2019 Texas und Oklahoma, 2019 Südstaatentour: NC, Kentucky, West Virginia, Virgina, Tennessee, NJ, Pennsylvania, Maryland



Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!