Der Icefields Parkway ist eine 230 km lange Traumstrasse durch die kanadischen Rocky Mountains. Sie führt von Jasper im Jasper NP bis fast nach Lake Louise im Banff NP (Highway 93) und in Höhen bis zu 2088m (Bow Summit).
Die Strecke ist durchaus in wenigen Stunden (5 bis 6) zu befahren, aber wer dies macht, ist selber schuld. Um alleine die meisten Viewpoints, Wasserfälle, etc anzufahren, benötigt man viel mehr Zeit; man sollte unbedingt ein paar kleinere Wanderungen machen wie z.B. die von mir gemachten Hikes „Valley of Five Lakes“ oder „Bow Glacier Falls“ (auch oft empfohlen: „Parker Ridge Trail“ und „Chephren Lake Trail“, die waren noch nicht geöffnet). Auch ein Spaziergang auf dem Columbia Icefield (Athabasca Glacier) auf eigene Faust ist ein Erlebnis, die Fahrt mit den „Snow-Coaches“ ist allerdings eine reine Touristenabzocke.
Somit sollte man sich für diese Panoramastrasse 2 bis 3 Tage Zeit nehmen.
Wenn man nicht entlang des Parkways übernachten will (wenige und oft ausgebuchte Hotels, aber einige Campingplätze), ist zu empfehlen, manche der nördlichen Attraktionen auf dem Parkway von Jasper aus als Ausflug zu besuchen; man muss ja nicht wie ich bis zum Columbia Icefield und dann wieder zurück fahren!
Insgesamt habe ich im Juni 2005 an 3 verschiedenen Tagen gut 2 Tage auf und an dem Icefields Parkway verbracht; dabei habe ich 3 kleinere Wanderungen gemacht (Valley of Five Lakes Trail (1,5 Std.), Wilcox Pass Trail (abgekürzt 1,5 Std.) und Bow Glacier Falls Trail (2Std)). Allerdings konnte ich wegen einiger Wintersperren ein paar Dinge nicht machen, so war die Mt. Edith Cavell Road leider noch geschlossen.
In der Hauptreisezeit ist mit großem Verkehrsaufkommen und vielen Touristen zu rechnen! Bei der Ankunft von Reisebussen insbesondere unserer asiatischen Freunde hilft eigentlich nur die Flucht. (So kommen wohl die 5 – 6 Stunden zustande)
Meine persönlichen Highlights:
Der einzigartige Blick von „The Whistlers“ nach der Fahrt mit der Jasper-Seilbahn, die Wanderung „Valley of the Five Lakes“, die Athabasca Falls, das Columbia Icefield mit der Begehung des Athabasca Glaciers, der Peyto Lake Viewpoint und natürlich generell all die tollen Aussichtspunkte und Panoramen entlang der gesamten Strecke.
Es empfiehlt sich auch, bei seiner Planung für die Fahrt über den Parkway ein wenig flexibel zu sein. Bei schlechtem Wetter macht es nur den halben Spaß oder noch weniger und man verpasst zu viel! Es muss nicht unbedingt strahlender Sonneschein sein, aber die Berge sollten schon einigermaßen wolkenfrei sein, damit die Aussicht auch lohnt. Bei Regenwetter kann man die meisten Viewpoints vergessen. Somit sollte man die Möglichkeit haben, seine Pläne umzugestalten.
Geschichtlicher Hintergrund:
Von 1931 bis 1940 wurde diese Strasse in einem sogenannten „Arbeitsbeschaffungsprogramm“ von hunderten Arbeitslosen für 20 Cent Entlohnung am Tag fast ausschließlich mit Hacken und Schaufeln in die Rocky Mountains gehauen; zur Unterstützung hatten sie nur Pferde und kleinere Traktoren.
Diese einspurige Strasse, genannt „B-J“ („Banff – Jasper“), wurde in den 50iger und 60iger Jahren verbreitert, begradigt und asphaltiert und hat seitdem ihren jetzigen Namen.
Für den allgemeinen Überblick gibt eine sehr gute Broschüre, deren Karte ich einfach mal eingescant habe.
Die Broschüre wird kostenlos verteilt u.a. bei der Einfahrt in die Nationalparks.
Durch die Kilometerangaben fällt einem die Orientierung nicht schwer, darauf sind alle Viewpoints, Trailheads, Campgrounds, etc. verzeichnet mit genauen Kilometerangaben sowohl von Norden als auch von Süden kommend.
Außerdem noch eine kleine Übersicht über die Höhenunterschiede
Nachfolgend eine Beschreibung bzw. Bilder der Panoramastrasse von Norden nach Süden mit den Kilometerangaben und den Bezeichnungen aus der Broschüre, soweit ich die Viewpoints angefahren habe.
0 KM
Jasper von der Jasper Tramway (The Whistlers) aus gesehen
2 KM
Jasper Tramway, die Gondelfahrt hat ihren Preis – den ist die grandiose Aussicht in alle Richtungen auch wert! Unbedingt den etwas anstrengenden Kilometer hoch zum Gipfel gehen (200 m Höhenunterschied)!
4 KM
Wapiti Campground mit Rotwild
6 KM
Junction with Highway 93A, darauf weiter:
Die Mt Edith Cavell Road war wegen Wintersperre geschlossen.
Somit verpasst: Path of Glory Trail und Cavell Meadows Trail
Offensichtlich haben die Parks ihre festgeschriebenen Termine, wann was frühestens geöffnet wird; an akuten Schneemassen zumindest auf der Strasse kann es jedenfalls nicht gelegen haben.
Aber:
Der beste Piknickplatz der Welt...
...und schöne Aussichten
9 KM
Valley of Five Lakes Trail, sehr schöne, kurze Wanderung
Nähe Trailhead
25 KM
Whirlpool Valley
Mt Kerkeslin
Mt Edith Cavell
27 KM
Horseshoe Lake
30 KM
Athabasca Falls
37 KM
Goats and Glaciers
54 KM
Sunwapta Falls
Incl. Vogel-Nest
So zwischen 55 KM und 90 KM
Dito, am frühen Morgen
94 KM
Stutfield Glacier
96 KM
Tangle Falls
97 KM
Sunwapta Canyon
103 KM
Icefield Centre incl. Columbia Icefield
Das Columbia Icefield ist besteht aus drei Gletschern, die wegen der kontinentalen Wasserscheide über drei Flüsse in drei Ozeane (Atlantik, Pazifik, nördl. Eismeer) fließen.
Vom Icefield Centre - ein recht neues und großzügig gebautes Gebäude mit einigen Informationen, Restaurants und Touri-Geschäften – kann man nur den Athabasca Gletscher sehen.
Hier wird’s teilweise ganz schön eng und nervig, da dies die zentrale Anlaufstelle (gerade für Busse) am Parkway ist und hier auch die Snow Coaches gebucht/bestiegen werden. Man sollte sich gut überlegen, ob man für das Geld auf das Schneefeld gefahren werden will, dort 10 min rumlaufen darf und dann wieder zurückkutschiert wird.
Dann lieber wie oben schon erwähnt mit dem Auto ranfahren und nach einem kleinen Aufstieg ein kurzes Stück auf den Athabasca Gletscher laufen. Man sollte in dem eingegrenzten Gebiet bleiben, da man sonst in ein Loch oder eine Gletscherspalte stürzen kann!
106 KM
Wilcox Pass Trail, der war zu Beginn recht anstrengend, nach dem tollen Blick auf das Columbia Icefield die Wanderung wegen kein Bock mehr abgebrochen (Trail war ein Stück weiter auch wohl zu matschig)
112 Km
Parker Ridge Trail
Dieser sehr empfohlene Trail war leider noch nicht geöffnet, da weiter oben noch zu viel Schnee lag. Man hatte sich sehr große Mühe bei der Absperrung gegeben, da trotz Verbots viele Wanderer sich ihren eigenen Weg durch den Schnee gesucht haben und die Naturzerstörung dadurch immens wurde.
117 KM
Bridal Veil Falls (den Zugang zu den versteckten und empfohlenen Panther Falls habe ich leider nicht gefunden)
124 KM
Weeping Wall
154 KM
Howse and Mistaya River Valleys
159 KM
Mistaya Canyon, man muss knapp 1 km runterlaufen
173 KM
Chepren Lake
Der Chephren Lake Trail war noch gesperrt, dafür gab es aber einen Grizzly.
Cirque Lake
174 KM
Mts Chephren
182 KM
Snowboard Glacier
190 KM
Peyto Lake
Hier war die Zufahrtsstrasse entgegen den Angaben am Icefield Centre doch schneefrei, so dass man vom Parkplatz aus zum Aussichtspunkt laufen konnte. Ansonsten hätte man von dem Highway ein ganzes Stück weiter laufen müssen.
Alpine Blumen (den Namen hab ich mir trotz Schautafel nicht gemerkt)
Bow Summit
193 KM
Bow Glacier
Bow Lake
Bow Glacier Falls Trail, schöne Wanderung in die Nähe der Bow Glacier Falls
196 KM
Bow Lake
197 KM
Crowfoot Glacier
214 KM
Hector Lake
227 KM
Herbert Lake
Bei 230 KM trifft der Icefields Parkway auf den Trans Canada Highway (TCH); bis zum kleinen Touristenort Lake Louise ist es nur ein kurzes Stück.